2021 war ein Rekordjahr für Tech-M&A-Deals. Auch wenn diese Rekorde im Jahr 2022 nicht mehr erreicht werden, haben die letzten Jahre interessante Entwicklungen der verschiedenen Käufergruppen aufgezeigt.
2021 war ein Rekordjahr für Tech-M&A-Deals. Auch wenn diese Rekorde im Jahr 2022 nicht mehr erreicht werden, haben die letzten Jahre interessante Entwicklungen der verschiedenen Käufergruppen aufgezeigt.
So haben 2021 SPACs und Finanzinvestoren - getrieben von günstigen Zinsen für die Finanzierung - zusammen erstmals höhere Deal Volumina erzielt als strategische Käufer, also Käufer, die im Gegensatz zu reinen Finanzinvestoren auch strategische bzw. geschäftspolitische Motive verfolgen. Vor 10 Jahren hingegen entfielen noch 75% - 80% des M&A-Marktes auf strategische Investoren. Was bedeuten diese Entwicklungen und wie können sich strategische Investoren besser für die Zukunft aufstellen?
Nicht erst die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass viele Mittelständler bei der Digitalisierung Schwachpunkte aufweisen, die durch die Übernahme der richtigen Technologie-Unternehmen geschlossen werden können. Für die Übernahme sprechen häufig der Einkauf von Technologie und dem Know-how der Mitarbeiter oder der Eintritt in ein digitales Geschäftsmodell.
Momentan ist aber zu befürchten, dass Strategen ihre Investments aufgrund der aktuell schweren wirtschaftlichen Gesamtlage eher reduzieren werden. Aber ist es für finanziell stabil aufgestellte Unternehmen wirklich der richtige Zeitpunkt zu sparen? Der technologische Fortschritt wird sich nicht verringern und es besteht häufig hoher Handlungsbedarf, um den Anschluss nicht zu verlieren. Außerdem sitzen Finanzinvestoren mit Fokus auf dem Technologiebereich, laut der Juli 2022 Ausgabe der Fachzeitschrift M&A Review, momentan auf insgesamt ca. $2 Billionen nicht investiertem Kapital. Daher ist nicht damit zu rechnen, dass die Bewertung interessanter Technologie-Unternehmen weiter stark sinken.
Die gut gefüllten Taschen der Finanzinvestoren sind häufig aber das geringere Problem im Verhältnis zu den eigenen fehlenden M&A-Strukturen der Strategen. Durch eine kleine Anzahl von Veränderungen können sich Strategen jedoch in diesem Bereich deutlich besser aufstellen und sogar bestimmte Vorteile gegenüber Finanzinvestoren erzielen.
Finanzinvestoren haben in den letzten Jahren einen immer größeren Anteil an Tech-M&A-Deals durchgeführt. Die Übernahme passender Technologie-Unternehmen wird jedoch auch für Strategen immer wichtiger, um nicht den Anschluss bei der Digitalisierung zu verlieren. Strategen können ihre Chance auf interessante Deals erhöhen, indem sie sich frühzeitig um eine Beziehung zu potenziellen Zielunternehmen bemühen und sich inhouse oder externes Know-how über Übernahmen einkaufen. Zudem lohnt es sich, rechtzeitig Pläne für die Post-Merger-Integration auszuarbeiten. Diese können nämlich abseits von monetären Faktoren gute Argumente für die Gesellschafter des gekauften Unternehmens sein, sich für den Strategen als Käufer zu entscheiden.